Allgemeine Grundlagen

Um das Singen des gregorianischen Chorals zu erlernen, bedarf es einiger Grundlagen hinsichtlich des Lesens der Noten, des Rhythmus, der Artikulation und weiterer Hinweise.

  • Normalerweise werden Choräle ohne Begleitung der Orgel gesungen, weil die Melodien ihre Schönheit und Feierlichkeit a capella am Besten entfalten können.
  • Im klassisch-römischen Ritus dürfen beim Vortragen des Ordinariums und des Propriums keine Teile verkürzt oder ausgelassen werden. Zur Not gilt es diese auf einem einzigen Ton zu singen (Rezitation).

Wann wird der Gregorianische Choral in der Liturgie gesungen?

In den folgenden Formen der hl. Messe ist im klassisch-römischen Ritus der gregorianische Choral Bestandteil der Liturgie:

  • Missa cantata (auch als „gesungene Messe“ oder „einfaches Hochamt“ bezeichnet)
  • Missa solemnis (auch als „Levitenamt“ oder „feierliches Hochamt“ bezeichnet)
  • Missa pontificalis (auch als „Pontifikalamt“ bezeichnet)

Außerdem wird der Choral besonders zu den verschiedenen Horen des feierlich vollzogenen Stundengebets gepflegt:

  • Matutin (Nachtgebet zwischen Mitternacht und frühen Morgen)
  • Laudes (Morgengebet)
  • Vesper (Abendlob)
  • Komplet (Nachtgebet zum Tagesabschluss)

Ebenfalls wird die Gregorianik in den kleinen Horen (Prim, Terz, Sext und Non) des kirchlichen Stundengebets gepflegt.


 

Quellen:

  • Bauer, Rudolf: Gregorianik. Faszination der Entschleunigung; Trier 2016, S. 36.