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Gregorianische Choräle singen lernen
  • Was ist Gregorianik?
    • Wer war Gregor der Große?
  • Grundlagen der Gregorianik
    • Allgemeine Grundlagen
    • Neumen & Quadradtnotation
    • Solmisation
    • Kirchentonarten & Psalmtöne
    • Intervalle nach Halbtönen bestimmen
    • Melodieführung & Rhythmus
    • Betonung & Artikulation
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Gregorianische Gesänge / Gregorianik

Startseite » Gregorianische Gesänge

Gregorianische Gesänge (Gregorianik)

Inhaltsverzeichnis

  • Was ist der Gregorianische Choral?
  • Entwicklung der Gregorianik
  • Was war die Schola cantorum?
  • Wirkung von Gregorianischen Gesängen
In der Westkirche (= römisch-katholische Kirche) hat sich im Laufe der vielen Jahrhunderte die Gregorianik herausgebildet, die ein besonders eindrucksvolles Zeugnis für die Schönheit, Klarheit und Tiefe des gesungenen Gebets darstellt.

Was ist der Gregorianische Choral?

Graduale Romanum
Graduale Romanum

Als gregorianischer Choral wird gemeinhin der einstimmige und unbegleitete lateinische Gesang der römisch-katholischen Liturgie bezeichnet, eine seit der Antike überlieferte Gesangstradition. Diese Tradition wird in der katholischen Kirche bis heute gepflegt und hat ihren festen Platz in der Liturgie. Im Gegensatz zu den Kirchenliedern der jeweiligen Landessprachen lässt sich der gregorianische Choral als objektiver Gesang der Liturgie bezeichnen.
Die gregorianischen Choräle für die Liturgie (Heilige Messe, Stundengebet) finden sich in Choralbüchern wie dem „Graduale Romanum“ oder dem „Liber Usualis“ zusammengefasst. Als Texte für die Gesänge dienen zumeist Texte aus der Hl. Schrift (hauptsächlich Psalm-Verse) oder Zitate von bedeutenden Heiligen, die entsprechend ihrem Inhalt bestimmten liturgischen Momenten zugeordnet sind. Die Choral-Melodien schmücken und deuten das liturgische Wort aus und verleihen ihm eine angemessene Feierlichkeit. Das Charakteristische am gregorianischen Choral ist seine einfache Melodieführung mit kleinen Intervallen sowie die syllabisch unterlegten Texte (pro Ton eine Silbe). Im Gottesdienst werden sowohl die gleichbleibenden Teile (Ordinarium), als auch die veränderbaren Teile (Proprium) in Form von gregorianischen Chorälen gesungen (häufig als Wechselgesang zwischen Schola und Gläubigen). Das Repertoire der gregorianischen Gesänge umfasst insgesamt etwa 30.000 überlieferte Handschriften mit Chorälen.

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Gregorianischer Choral als Hörbeispiel: Introitus „In virtute“.


Entwicklung der Gregorianik

Der gregorianische Choral hat über die vielen Jahrhunderte hinweg eine wechselvolle Geschichte durchlebt, geprägt von verschiedenen Einflüssen, Innovationen und Fügungen.

➯ Ursprung im antiken Rom

Ihren Ursprung hat die Gregorianik (lässt sich auch als Sammelbegriff verstehen) in der frühchristlichen, lokalen Musik Westeuropas (u.a. altrömische, beneventanische, ambrosianische, mozarabische, gallikanische, fränkische und irische Choraltraditionen) und Gesangspraxis des oströmischen bzw. byzantinischen Reiches, wobei die Wurzeln vermutlich zu den altjüdischen Tempel- und Synagogen-Gesängen zurückreichen (Hinweise dazu liefern die Psalmen). Die Notation der liturgischen Gesänge von West- und Ostkirche lassen eine Vielzahl von Parallelen erkennen, die auf einen gemeinsamen frühchristlichen Ursprung schließen lassen.

➯ Papst Gregor der Große als Namensgeber

Papst Gregor der Große
Papst Gregor der Große

Papst Gregor der Große (ca. 540–604) soll der Überlieferung nach die bis dato verfügbaren Gesänge geordnet und vereinheitlicht haben, was aber viele Historiker anzweifeln. Es ist wahrscheinlicher, dass Papst Gregor bei seiner Inthronisation im Jahr 590 das fertige Corpus der römischen Melodien bereits vorgefunden hat, was zuvor von der Schola cantorum erarbeitet wurde. Die heutigen gregorianischen Melodien sind vermutlich eine Hybridmischung aus altrömisch-fränkischer Tradition: Das Aufeinandertreffen des gallikanischen und altrömischen Repertoires aufgrund der Annahme der römischen Liturgie im Frankenreich durch Pippin den Jüngeren (714-768) ließ im Laufe der darauffolgenden Jahre jene typische Form von Gesängen entstehen (römische Texte der Liturgie wurden übernommen, die Melodien mit gallikanischer Ornamentierung überarbeitet), wie wir sie heute kennen. Vom Frankenreich aus breitete sich diese neue Form in Westeuropa aus und verdrängte mit wenigen Ausnahmen fast alle anderen lokalen Traditionen. Es ist anzunehmen, dass Papst Gregor dem Großen im Nachgang die Urheberschaft zugesprochen wurde, um auf diese Weise den Chorälen eine entsprechende liturgische Autorität zu verleihen.

➯ Verschriftlichung der Gregorianischen Gesänge

Die Choräle wurden ab etwa dem 8./9. Jahrhundert verschriftlicht. Ein erster Beleg hierfür ist das „Tonar von Saint-Riquier“. Die ebenfalls um diese Zeit aufkommenden Neumen (entwickelten sich vermutlich aus den cheironomischen Handzeichen („Winke“ des Kantors)) wurden als Zeichen über den zu singenden Texten angebracht wurden, um deren Melodieverlauf zu skizzieren. In den Handschriften des Benediktinermönchs Notker Balbulus (840-912) aus dem Kloster St. Gallen finden sich neben den Neumen auch erstmals spezielle Buchstaben (auch „Litterae significativae“ genannt) zur Anzeige des rhythmischen bzw. tonalen Verlaufs der gregorianischen Choräle.
Es war damit jedoch nicht möglich die Tonhöhe bzw. die Intervalle zwischen den Tönen anzuzeigen, sondern nur einen sehr unpräzisen Melodieablauf. Um dieses Problem zu lösen, erfand Guido von Arezzo (992-1050) im Jahr 1028 das typische Liniensystem (Notation der Gesänge auf vier Linien im Terzabstand), welches erstmals im von ihm verfassten Antiphonarium verwendet wurde. Auf diese Weise ließ sich die Tonhöhe nun exakt festhalten. Zugleich entwickelte Guido von Arezzo die Solmisation (Benennung der Töne nach der Tonsilbe). Im 12. Jahrhundert entstanden daraus die bis heute gängigen Choral-Neumen bzw. Quadratnotation. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde ein großer Teil der Melodien stark gekürzt und verändert, die anschließend in der bis ins 19. Jahrhundert verbindlichen „Editio Medicaea“ (1614/1615) schriftlich fixiert wurden.

➯ Restauration der Gregorianik im 19. Jahrhundert

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begannen die französischen Benediktinermönche aus Solesmes unter ihrem Abt Dom Prosper-Louis-Pascal Guéranger (1805-1875) mit der Erforschung der mittelalterlichen Choräle und leiteten damit eine Wiederherstellung der ursprünglichen Gregorianik in der Kirche ein. Dom Guéranger gab seinen Mönchen als oberstes Gebot für die Interpretation des Chorals auf den Weg, dass der Text beim Gesang Vorrang haben solle und beim Vortragen der Choräle deshalb besonders auf eine gute Aussprache, Betonung sowie Phrasierung zu achten sei. Die Wiederherstellung der authentischen Melodien übertrug Dom Guéranger dann an seinen Mitbruder Dom Paul Jausions, die später von Dom Joseph Pothier sowie Dom André Mocquereau weitergeführt wurde und sich auch in mehreren Publikationen niederschlug. Die Restitution der gregorianischen Gesänge wurde am 22. November 1903 von Papst Pius X. durch das promulgierte Motu Proprio „Tra le sollecitudini“ geregelt und mit der Veröffentlichung des Graduale Romanum im Jahr 1908 und des Antiphonale im Jahr 1912 („Editio Vaticana“) umgesetzt, worin die Form des Choralgesangs verbindlich festgelegt wurde.

➯ Nachkonziliare Weiterentwicklung

Nach dem 2. Vatikanischen Konzil war es der Verdienst des französischen Benediktiners Dom Eugène Cardine (1905-1988), der die Regeln der Neumenschrift wiederentdeckt hat. Seine Erkenntnisse flossen in das „Graduel neumé“ (1966) sowie in die verschiedenen kritischen nachkonzilaren Ausgaben des Graduale Romanum wie dem „Graduale Romanum 1974“, dem „Graduale Triplex“ (1979) sowie in das „Graduale Novum“ (2011/2018) ein. Letzteres enthält erstmals die nötigen Ergänzungen an gregorianischen Gesängen gemäß dem Missale Romanum von 2002/2008. Bei diesen nachkonziliaren Veröffentlichungen handelt es sich jedoch nicht mehr um offizielle Ausgaben (editio typica), sondern nur noch um offiziöse Drucke (iuxta typicam).


Was war die Schola cantorum?

Vermutlich ab dem 4. Jahrhundert bildete sich in Rom allmählich die Schola cantorum (zu deutsch: „Schule der Sänger“), heraus, eine Gruppe bestehend aus ca. sieben bis zwanzig Klerikern (erfahrene Sänger und Gesangsschüler), um die Liturgie feierlicher zu gestalten. Im Verlauf des 5./6. Jahrhundert entwickelte diese, so wird vermutet, ein Repertoire aus bestehenden Gesängen, die überarbeitet wurden, sowie gänzlich neuen Kompositionen. Teilweise wird die Gründung der Schola cantorum auch erst mit Papst Gregor (ca. 540-604) in Verbindung gebracht. Ihre Existenz lässt sich jedoch offiziell erst auf das späte 7. Jahrhundert datieren. Nach dem Beispiel der Schola cantorum wurden in den darauffolgenden Jahren in ganz Europa Sängerschulen aufgebaut. Weil Text und Melodie in der Gregorianik sehr eng miteinander verknüpft sind, ließen sich die Choräle gut merken und durch ständige Wiederholung auswendig lernen. Anfangs wurden diese liturgischen Gesänge nicht schriftlich festgehalten, sondern in den Scholen auswendig gelernt. Ihre Melodien wurden von Generation zu Generation weiter tradiert. Die heutigen Scholen haben allerdings, abgesehen von der Pflege des gregorianischen Chorals, nicht mehr viel mit den ursprünglichen Full-Time-Scholen gemein. Jedoch verfügt die Schola bis heute über eine wichtige liturgische Funktion, was sich auch mancherorts im Tragen liturgischer Kleidung (Talar und Chorhemd) besonders widerspiegelt.


Wirkung von Gregorianischen Gesängen

Wirkung der gregorianischen Gesänge
Pflege des Chorals in den Klöstern durch die Mönche

Die gregorianischen Choräle gehören zu den religiösen Gesängen, die in uns Menschen eine tiefe Sehnsucht nach Spiritualität und Transzendenz wecken können. Gregorianische Musik verfügt über einen asketischen, schlichten und einstimmigen Charakter, frei von überflüssigen Tönen, musikalischen Kontrasten und einer Begleitung durch Instrumente.
Die Gesänge wurden von ihren Verfassern so komponiert, dass Wort und Melodie ganz eng aufeinander abgestimmt sind bzw. die Musik vollständig auf den Text ausgerichtet ist. Letzter besteht aus Versen unterschiedlicher Bibelstellen, die teilweise um kurze Kommentare ergänzt wurden. Das drückt sich in der meditativen Wirkung der Musik aus, die auf den Inhalt des gesungenen Choralverses als Wort Gottes fokussiert ist. Die gregorianischen Melodien strahlen Schönheit, Klarheit, Stille und Mystik gleichermaßen aus.


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Quellen:

  • Bauer, Rudolf: Gregorianik. Faszination der Entschleunigung; Trier 2016, S. 18f.
  • Daun, Thomas: Der Gregorianische Choral boomt wieder, In: Deutschlandradio, URL:
    https://www.deutschlandfunk.de/stille-zum-hoeren-der-gregorianische-choral-boomt-wieder-100.html (abgerufen am 10.06.2020)
  • Klöckner, Stefan: Handbuch Gregorianik. Einführung in Geschichte und Praxis des Gregorianischen Chorals; Regensburg ⁴2018, S. 5.
  • Saulnier OSB, Daniel: Gregorianischer Choral. Grundlagen und Praxis; Sankt Ottilien, S. 10ff., 17ff.
  • Wersin, Michael/ Brüske, Martin: Gregorianischer Choral. Der ursprüngliche Gesang unserer Liturgie, In: Liturgisches Institut der deutschsprachigen Schweiz, URL:
    https://www.liturgie.ch/musik/orgel-und-gesang/kantorengesang-antwortpsalm/220-gregorianischer-choral (abgerufen am 10.06.2020).

 


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